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Eine unbekannte Umgebung, eigenartige Gerüche und fremde Stimmen – eine v?llig neue Welt stürzt auf Ihren Welpen ein. Vermeiden Sie deshalb zus?tzlichen Stress in dieser für den Hund neuen
Situation und bremsen Sie, falls n?tig, die Begeisterungsstürme der Menschen (und Kinder) im Haus, um den ohnehin schon verunsicherten Hund nicht zu verschrecken. Geben Sie dem Welpen ausreichend Zeit, seine neue Familie – sein neues Rudel – kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen. Lassen Sie Ihren Welpen in Ruhe sein neues Heim erkunden und halten Sie einen Vorrat an Küchentüchern bereit, um die ersten Aufregungspfützchen zu beseitigen. Nicht schimpfen: Noch kann der Kleine es nicht besser wissen!
Zeigen Sie ihm seinen Schlafplatz und seine Futterstelle. Verschlie?en Sie in den ersten Wochen Türen zu Kinder- und G?stezimmern, Abstellkammern und anderen ?Rückzugsorten“, an denen der Kleine ungest?rt sein Gesch?ft machen, etwas zerst?ren oder sich in Gefahr bringen k?nnte: Machen Sie Ihr Zuhause welpensicher!
Platzieren Sie giftige Pflanzen, Reinigungsmittel, aber auch teure Teppiche etc. au?er Reichweite des neugierigen, tollpatschigen Welpen. Isolieren Sie Stromkabel, sichern Sie Gefahrenstellen wie Treppenauf- und -abg?nge, Balkone, Gartenteiche und Pools wenn n?tig mit Babygittern und Z?unen – besonders wenn der kleine Entdecker unbeaufsichtigt ist. Hat der Junghund seine ?Flegelphase“ überstanden und Regeln verinnerlicht, kann sein Revier getrost erweitert werden.

Die Grunderziehung hat bereits begonnen: Die Mutterhündin hat ihrem Hundekind mit liebevoller Konsequenz gezeigt, wer das Rudel anführt. Genau das erwartet der Sch?ferhund-Welpe nun von Ihnen!
Kl?ren Sie bereits am ersten Tag die Rangfolge: Legen Sie Regeln und Kommandos fest, müssen diese auch immer gelten. Lassen Sie vermeintlich kleine Missgeschicke wie zerkaute Pantoffeln oder vom Tisch geklaute Kekse nicht als ?Anf?ngerfehler“ durchgehen – sei der Hundeblick auch noch so unschuldig. Ihr Welpe ben?tigt Grenzen, innerhalb derer er sich bewegen darf. Sind Grenzen nicht vorhanden oder undeutlich, wird der Hund im Zweifel selbst entscheiden und schon bald die Rudelführung übernehmen!

Bisher konnte der Sch?ferhund Welpe sich nachts und auch tagsüber an seine Geschwister kuscheln. Nun muss er lernen, alleine zu schlafen. Einige Welpen schlafen nach der Aufregung des ersten Tages ersch?pft ein, andere wiederum winseln oder jaulen laut, immer auf der Suche nach der Mutter und den Wurfgeschwistern. Zeigen Sie Ihrem Neuank?mmling sein K?rbchen oder seine Box, in der er schlafen soll. Legen Sie etwas Vertrautes vom Züchter sowie etwas aus der alten Heimat hinein (Decke, altes Kleidungsstück oder Stroh). Schieben Sie ihn sanft hinein und geben den Befehl ?Bett“ oder ?Hundeplatz“. Wichtig ist, dass der Befehl von allen Familienmitgliedern benutzt wird. Auch wenn es schwerf?llt: Der Welpe sollte von Beginn an auf seinem Platz schlafen. Klettertouren ins Bett unterbinden Sie konsequent, indem Sie den Welpen immer wieder in sein K?rbchen zurückschieben. Streicheln Sie ihn nur, solange er brav auf seinem Platz liegt.

Geben Sie Ihrem Welpen kurze pr?gnante Befehle und sparen Sie bei erwünschtem Verhalten nicht mit Lob. Das kann ein freundliches ?Brav“, ein Streicheln, ein sanftes Klopfen, ein Belohnungsh?ppchen oder das Lieblingsspielzeug sein. Die positive Best?tigung eines Verhaltens bewirkt ein eff ektiveres Lernen als Druck und Tadel. Grundprinzip: Zeigt Ihr Welpe unerwünschtes Verhalten, ignorieren Sie es – auch das ist Bestrafung. Tritt erwünschtes Verhalten ein, loben Sie ihn umgehend, d. h. innerhalb der n?chsten zwei Sekunden. Das erfordert genaues Beobachten und schnelles Handeln. Befolgt der Hund einige Kommandos korrekt, loben Sie ihn nicht mehr bei jedem Erfolg, sondern lassen ihn zwischendurch auch mal ?trocken“ üben. Tadel hingegegn ergibt nur Sinn, wenn Sie Ihren Hund auf frischer Tat ertappen und direkt handeln k?nnen. Beenden Sie ein Spiel, das zu aggressiv wird, indem Sie den Hund sanft wegschieben oder aus der Situation herausnehmen. Nehmen Sie ihm Gegenst?nde ab, die für ihn verboten sind, brüllen Sie nicht – ein ruhiges, bestimmtes ?Nein“ oder ?Aus“ genügt. Ma?regeln mit der Leine oder der gerollten Zeitung ist ein absolutes Tabu!
Betroffene Tiere sind in ihrem Vertrauensverh?ltnis zum Menschen oft gest?rt und k?nnen unsicher werden. Reagiert Ihr Hund aggressiv, haben Sie sogar Angst vor Ihrem Tier, suchen Sie sich Rat bei erfahrenen Hundetrainern.

Führen Sie Ihren Sch?ferhund-Welpen schon bei seiner Ankunft gezielt an die Stelle, an der er in Zukunft seine kleinen und gro?en Gesch?fte verrichten soll (also nicht mitten im Garten oder auf dem Fu?weg). Hunde erleichtern sich gern an derselben Stelle. Gehen Sie in regelm??igen Abst?nden mit dem Welpen vor die Tür. Zwischendurch gilt: den Hund genau beobachten! L?uft er unruhig umher? Beginnt er, zu winseln, zu suchen oder auf dem Boden herumzuschnüff eln? Meist ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass ein ?Gesch?ft“ kurz bevorsteht. Hat es der Kleine rechtzeitig nach drau?en geschafft und  ?erfolgreich“ sein Gesch?ft verrichtet, loben Sie ihn ausgiebig, aber ruhig. Gehen Sie so sp?t wie m?glich noch mal mit dem Welpen zum bekannten L?seplatz. Seien Sie nicht entt?uscht, wenn Sie auch am n?chsten Morgen und tagsüber hin und wieder ein Pfützchen vorfinden. Schimpfen Sie nicht, sondern ignorieren Sie das Malheur (wenn Sieihn nicht auf frischer Tat ertappen) – das geh?rt zum normalen Lernprozess. Ein Geruchsneutralisierer aus dem Fachhandel hilft, dass der Welpe den ?Unfallort“ nicht nochmals aufsucht.

Bevor die Leine ins Spiel kommt, legen Sie Ihrem Welpen ein lockeres Halsband an. Fühlt er sich sichtlich gest?rt davon, lenken Sie ihn mit einem Spiel oder einem Hundesnack ab. Genauso verhalten
Sie sich mit einer lockeren Leine. Lassen Sie sie in Ruhe beschnüff eln und bewegen Sie den Hund mit einem Leckerbissen zum Mitlaufen – zerren Sie auf keinen Fall an der Leine! Gew?hnen Sie den Sch?ferhundwelpen am besten schon jetzt daran, links neben Ihrem Bein an der lockeren Leine zu laufen. Zieht der Hund daran, ?ndern Sie sofort die Laufrichtung. Der Hund muss lernen, sich auf Ihre Bewegungen zu konzentrieren. Steht kein eingez?unter Garten zur Verfügung, üben Sie auch den Befehl ?Komm“ oder ?Hier“ an einer extralangen Leine. Gehen Sie in die Hocke und rufen Sie deutlich den Namen Ihres
Hundes. Kommt er auf direktem Weg zu Ihnen, hat er ein ausgiebiges Lob verdient. Laufen Sie nicht auf Ihren Welpen zu und rufen Sie nicht zu oft, sonst gew?hnt er sich an diesen Zustand, ohne dass er reagieren muss. Führen Sie Ihren Schützling immer an der Leine, solange er diese übung nicht sicher beherrscht.

Gew?hnen Sie den Neuzugang und andere Haustiere behutsam und mit viel Geduld aneinander. Treffen zwei Hunde aufeinander, sollten beide an der Leine geführt werden, solange die Tiere sich nicht hundertprozentig verstehen. Lassen Sie sie bitte niemals unbeaufsichtigt. Begegnen Sie fremden Hunden, lassen Sie Ihren Sch?ferhundwelpen nicht einfach draufzulaufen und halten Sie ihn an der Leine – der sogenannte Welpenschutz gilt nur im eigenen Rudel, nicht bei Fremden. Führen Sie ihn ebenso behutsam an andere Tiere – wie Kühe, Pferde, Katzen, V?gel etc. – heran und anschlie?end ohne Regung und mit
gr??ter Selbstverst?ndlichkeit vorbei. Wichtig: Kommt bei Ihrem Welpen eine Jagdtendenz auf, unterbinden Sie diese sofort! Wenn n?tig, üben Sie das ?Nicht-Jagen“ gesondert.

Sind die ersten Tage überstanden und die Grundregeln des Benehmens (allm?hlich) bekannt, kann die Einführung der Grundh?rzeichen folgen. Sie sind wichtig, um den Hund jederzeit unter Kontrolle zu haben. Gehen Sie immer erst zur n?chsten Aufgabe über, wenn die vorherige übung sitzt. Verbinden Sie Training und Spiel. Gew?hnen Sie Ihren Welpen schon in den ersten Tagen und Wochen daran, sich ohne Widerstand bürsten und ausgiebig untersuchen zu lassen (Schnauze ?ffnen, in die Ohren sehen etc.). Ebenso sollte Ihr Hund sich den Futternapf, den Knochen, den Stock oder das Spielzeug ohne
Knurren aus dem Maul nehmen lassen. Diese übungen sind sehr wichtig für Tierarztbesuche oder Zwischenf?lle mit gef?hrlichen oder giftigen Gegenst?nden, die der Hund aufnehmen k?nnte.
Allm?hlich sollte der Sch?ferhund Welpe auch an allt?gliche Ger?usche wie den Staubsauger, den Rasenm?her oder die Bohrmaschine behutsam herangeführt werden, denn ein Hund, der mit dem Staubsauger k?mpft, ist nur im Welpenalter lustig.

Nehmen Sie ein Leckerchen zwischen Daumen und Zeigefinger und lassen Sie den Sch?ferhundwelpen daran schnüffeln. Führen Sie die Hand samt Leckerli langsam über seinen Kopf hinweg nach hinten – tief genug, damit der Hund nicht springt. Sobald er im Begriff ist, sich zu setzen (weil er die Beute nicht aus den Augen verlieren will), geben Sie den Befehl ?Sitz“ und dem Hund seine Belohnung. Schon nach
wenigen Wiederholungen wird er sich erwartungsvoll hinsetzen, wenn er das Kommando h?rt. Die ?Platz“-übung folgt am besten aus dem Sitzen heraus. Führen Sie ein Leckerli in der geschlossenen Hand
von seiner Nase aus zum Boden. Müssen Sie beim Hinlegen nachhelfen, dann nur mit sanftem Druck auf die Schulter. Liegt der Hund auf dem Boden, loben und belohnen Sie ihn mit dem Hundekuchen. Für die ?Bleib“-übung lassen Sie Ihren Hund sitzen oder liegen. Entfernen Sie sich langsam und rückw?rtsgehend und geben Sie ganz ruhig den ?Bleib“-Befehl. Halten Sie Augenkontakt und korrigieren Sie sofort,  wenn er versucht, sich zu erheben. Loben Sie ihn bei den ersten Metern. Nach und nach k?nnen Sie den Abstand vergr??ern und die Dauer des Bleibens erh?hen.